Kunstfahrt in die Niederlande mit dem Geschichtsverein Bietigheim-Bissingen

Ein Bericht über die Kunstfahrt des Geschichtsvereins in die Niederlande vom 2. - 6.4.2013

Die Künstler der Niederlande haben ein reiches, kunsthistorisches Erbe hinterlassen. Das war auch der Grund dafür, warum der Geschichtsverein Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr die Niederlande als Ziel seiner mehrtägigen Exkursion ausgewählt hatte. In erster Linie an der Kunst des 17. Jahrhunderts, des so genannten „Goldenen Zeitalters” waren die Bietigheimer interessiert. Rembrandt, Vermeer und Frans Hals gelten als wichtige Vertreter dieser Epoche.

Flandernreise(Vergrößerung)

In Delft wendete sich die Gruppe dem Maler Vermeer zu. Mit seinen Darstellungen des alltäglichen Moments, einer ausgewogenen Komposition seiner Interieurs und der harmonischen Behandlung des Lichtes war er Vorbild für spätere Künstler.

Im Frans Hals Museum in Haarlem wurde mit der Sonderausstellung „Auge in Auge mit Rembrandt, Rubens und Tizian” den Geschichtsvereinsmitgliedern ein ganz besonderer Leckerbissen angeboten. Berühmte Maler schufen ihr Werk als Reaktion auf ein bereits schon bestehendes Meisterstück, dabei versuchten sie, den anderen Künstler zu übertreffen und etwas Neues Außergewöhnliches zu schaffen. Die zu vergleichenden Werke nebeneinander zu betrachten, war für die Bietigheimer Besucher eine faszinierende Möglichkeit, um die Ergebnisse dieser Bemühungen beurteilen zu können. Die Kunstliebhaber konnten somit leichter nachvollziehen, wie und warum es den Niederlanden gelang, als Land der Künste in die Geschichte einzugehen.

Auch die sakrale Baukunst war für Mitglieder des Geschichtsvereins von großem Interesse. Daher stand der Besuch der imposanten St.-Bavo-Kirche in Haarlem mit auf dem Programm. Die riesige Kirche wurde zwischen 1370 und 1520 im gotischen Stil errichtet. Nicht nur die Dimensionen des Kirchenschiffes beeindrucken, sondern auch die gewölbte, mit Zedernholz verzierte Holzdecke. Steingewölbe in gotischen Kirchen sind in den Niederlanden eher selten. Üblich sind flache oder gewölbte Holzdecken, so die Erklärung von Stefan Benning während seiner Kirchenführung. In der St.-Bavo-Kirche befindet sich einer der schönsten Orgeln Europas, die von Christiaan Müller im Jahr 1735 gebaut wurde. Auch Händel und der zehnjährige Mozart spielten schon auf dieser Orgel.

Eine Grachtenfahrt in Amsterdam, Stadtspaziergänge unter der Leitung von Stefan Benning und ein Besuch bei der „Königlichen Keramik Manufaktur” Delft rundeten die von Reiner Theurer organisierte fünftägige Reise ab.